Vorletzte Woche waren wir auch am Donnerstag nicht arbeiten, weil die Graduation von Hilary und seinen Freunden war. Da mussten wir natürlich hin, keine Frage.
Nachdem wir früh aufgestanden sind,weil wir ja um 10:00 Uhr da sein sollten und auch pünktlich eine halbe Stunde früher bereit waren loszugehen, waren wir damit auch die einzigen.
Außer Hilary musste nämlich keiner so früh da sein. Deswegen haben wir Mama Reis pulen geholfen.Irgendwann ist dann auch Fideli gegangen, wohin auch immer und wir waren immer noch zu Hause.
Als Hilary dann bei uns angerufen hat, wo wir denn bleiben würden, sind wir dann doch losgegangen, allerdings nicht wie geplant alle zusammen, nein, nur Luise und ich. Mama und Vanesa mussten nämlich noch das Essen weiter vorbereiten und danach noch sich fertigmachen.Den Teil hatten Luise und ich ja schon in aller Frühe erledigt. Von Pemba und Mary (Freundin und Tochter von Donald) war auch noch nichts zu sehen. Als Luise und ich dann da waren, hatte die Veranstaltung mitnichten schon angefangen, wir gehörten zu den ersten Gästen. Dafür hatten wir ganz gute Plätze und alle anderen noch die Möglichkeit ein bisschen Mzungu zu gucken.
Die Veranstaltung an sich sah dann so aus, dass auf der einen Seite alle Schüler saßen und auf der anderen alle Gäste. Vor Kopf war das Podium für die Lehrer aufgebaut, wo sich die Schüler später ihre Zettel und Urkunden abgeholt haben.
Wir saßen so, das wir direkten Blick auf Hilary und Franky (einer von Hilarys Freunden) hatten. Da wir von der ganzen ca. 4 stündigen Veranstaltung ungefähr gar nichts verstanden haben, da wir leider nicht so viel Swahili verstehen, mussten wir uns irgendwie anders beschäftigen und haben lustige nonverbale Kommunikation betrieben. Das einzige, was wir verstanden haben, war, dass in einem ziemlich genialen Rap eines Schülers das Wort „Mzungu“ vorkam. Dafür haben wir mittlerweile Sensoren. Dieses eine kleine Wort reichte dafür, dass uns der ganze Saal angeguckt hat. Das hatte uns an diesem Tag auch noch gefehlt. Der Rap war allerdings so begeisternd, dass sich die meisten nicht lange auf uns konzentrieren konnten.
Irgendwann im Laufe der Veranstaltung ist auch der Rest der Familie dazugestoßen, musste aber woanders sitzen, da neben uns schon besetzt war. Fideli stand dann auf einmal vor uns, wo der hergekommen ist wissen wir nicht, wie allerdings wohl, mit Luises Fahrrad!
Er hat sich dann mit Luises Kamera als Fotograf betätigt und so für einige nette Fotos gesorgt. Und bei mir und Luise für einige Lacher. Wir wollten uns nämlich nicht fotografieren lassen, aber er hat uns gesagt „Don´t ashame me!“ Das ist kaum zu glauben, spricht der Kerl schon fast kein Englisch und wir betreiben jedes Mal wieder Rätselraten, was er uns mitteilen möchte, und dann sowas.
Nach der offiziellen Veranstaltung gab es dann noch lecker was zu essen, zur Feier des Tages Pilau (Gewürzreis, sehr lecker) und davon natürlich wieder viel zu viel, aber lecker. Die daraus resultierende Ruhepause haben wir damit verbracht mit Mary zu spielen. Mary ist die Tochter von Donald, sie ist fünf Jahre alt, hat es faustdick hinter den Ohren und ist super niedlich. Besonders schön war es den Jungs dabei zuzusehen, wie sie mit ihr umgegangen sind. Als wir jedoch Fideli als ihren Onkel bezeichnet haben, hat er uns angeguckt und gesagt: Nein! Das hat uns verwirrt!
Er meinte aber nein, weil es hier einen Unterschied zwischen Onkels gibt, einmal die Brüder der Mutter, die als Onkel bezeichnet werden und die Brüder des Vaters, die als Baba Mdogo, also als kleiner Papa, bezeichnet werden. Da musste doch eben voller Stolz festgestellt werden, dass er Baba Mdogo ist.
Den Rest des Tages haben wir noch kurz am Fußballplatz verbracht, weil das Endspiel von irgendwas war und wir Mary mitnehmen durften und deswegen auch nicht mehr allzuviel von Spiel mitbekommen haben, aber das war so oder so schon fast vorbei.
Der Rest des Tages verlief dann auch eher gemütlich, mit ein bisschen Musik und einer Auswahl deutscher und tansanischer Kinderspiele. Abends dürften dann auch alle ziemlich müde ins Bett gefallen sein. Aber der Tag war sehr schön!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen