Sonntag, 9. Oktober 2011

Die Arbeit ruft

So, nach meiner ersten kompletten Arbeitswoche hier eine kleine Zusammenfassung:
Seit Mittwoch letzter Woche bin ich jetzt in der Dispensary. Dort gefällt es mir bis jetzt auch noch ganz gut. Ich muss morgens um acht Uhr da sein, was durchaus machbar ist, jedenfalls wenn wir mit Motorrad fahren. Da wir leider immer noch keine Fahrräder haben, haben wir (außer eine halbe Stunde strammer Fußmarsch) keine Möglichkeit dort hinzukommen. Glücklicherweise können Luise und ich immer zusammen fahren, weil ihre Schule fast neben meiner Dispensary liegt. Das sieht dann meistens so aus, dass wir ein Motorrad bestellen, welches uns dann zuhause abholt und zur Schule bringt. Also sitzen wir dann zu dritt auf einem Motorrad und düsen Richtung Arbeit. Jeder Fahrer bekommt von Mama aber mit auf den Weg gegeben, dass er vorsichtig und langsam fahren soll. Bis jetzt haben das auch alle gemacht.



Im Moment arbeite ich im Labor mit, da ich zu Beginn erst mal rotieren werde um mir alles anzusehen. Im Labor gefällt es mir aber schon mal sehr gut. Ich habe einen Mitarbeiter, der immerhin einigermaßen Englisch spricht. Ansonsten läuft die Verständigung so, dass ich etwas auf Kiswahili mitgeteilt bekomme, das dann 3x wiederholt wird, bis ich einige Wörter verstanden habe und weiß, was sie von mir wollen. Bis jetzt habe ich auch immer alle verstanden und lerne dabei noch die Sprache. Was will man mehr.
Meine Arbeit besteht hauptsächlich darin, an der Laborrezeption die Patienten aufzunehmen und beim Blutabnehmen zuzugucken. Das werde ich aber vermutlich auch noch selber machen dürfen/müssen und hoffentlich auch können. Man hat mir versichert, ich bekomme darin sehr viel "knowledge".
Ansonsten verläuft mein Arbeitstag sehr ruhig. Das lustigste, was ich bis jetzt gemacht habe, war großes Kinderwiegen. Hier müssen nämlich alle Kinder bis zum Alter von 5 Jahren einmal monatlich gewogen werden. Also wird jeden Tag draußen eine große Hängewaage aufgehängt, an die wiederum die Kinder gehängt werden. Ich habe selten so was niedliches oder lustiges gesehen. Meine Aufgabe bestand darin jedes Kind seiner Akte zuzuordnen. Gar nicht so einfach, wenn alle Mütter in einem Pulk um mich herumstehen und auf Swahili auf mich einreden. Ich konnte aber trotzdem alle finden und richtig eintragen.



Mehr gibt es dazu auch schon nicht mehr zu erzählen, da ich auch die nächste Woche im Labor sein werde. Wir werden sehen, was das noch so gibt.



Jetzt ist ja erst mal Wochenende.
Damit schöne Grüße aus dem nicht mehr ganz so sonnigem Tansania (hier beginnt gerade die Regenzeit)!

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